Geschichte

Ausflug in die Vergangenheit des Instituts

Das Institut für Druckmaschinen und Druckverfahren kann inzwischen auf eine über 50jährige Geschichte zurückblicken. Das einstmals von Stifterfirmen gegründete Forschungsinstitut ist heute ein Fachgebiet des Fachbereichs Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt.

Die Geschichte des „Instituts für Druckmaschinen und Druckverfahren“ (IDD) begann im Jahr 1952. Angeregt und unterstützt wurde die Gründung des IDD durch die westdeutsche Druckmaschinenindustrie, die den dringenden Bedarf nach wissenschaftlicher Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Druckmaschinenbaus erkannte. Daher entschied sich die damalige Fakultät für Maschinenbau der Technischen Hochschule Darmstadt mit Hilfe des Landes Hessen, ein Forschungsinstitut ins Leben zu rufen.

Rückansicht des Institutsgebäudes (1953) vom heutigen Mensahof
Rückansicht des Institutsgebäudes (1953) vom heutigen Mensahof
Dr. Wilhelm Köhler

Von den Initiatoren ist besonders der damalige geschäftsführende Gesellschafter der Darmstädter Maschinenfabrik Goebel GmbH, Herr Dr. Wilhelm Köhler, hervorzuheben. Nach ihm ist auch heute noch der Saal S1|03 283, der „Wilhelm-Köhler-Saal“, benannt.

Die Gelder für den ersten Bauabschnitt wurden offenbar ohne schriftliche Vereinbarung bereitgestellt, jedenfalls existieren keine Dokumente darüber. Die mündliche Abmachung reichte aus und hatte Bestand. Für den zweiten Bauabschnitt sind in Summe 150.000 DM Stiftungsgelder dokumentiert:

Schnellpressenfabrik AG, Heidelberg
50.000 DM
Faber & Schleicher AG, Offenbach 30.000 DM
Goebel AG, Darmstadt 30.000 DM
Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Cie. 25.000 DM
Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer AG, Würzburg 15.000 DM

Für die Leitung des zu gründenden Instituts wurde als geschätzter Fachmann aus der Industrie Wolfram Eschenbach berufen. Die offizielle Einweihung und Eröffnung des Institutes erfolgte am 10. Oktober 1953, ein Jahr nach der Gründungssitzung. Seitdem waren folgende Professoren Institutsleiter:

1953 – 1965 Prof. Dr. rer. pol. W. Eschenbach
1966 – 1986 Prof. Dipl.-Ing. K. R. Scheuter
1986 – 2002 Prof. Dr.-Ing. Chr. Hars
seit 2003 Prof. Dr.-Ing. E. Dörsam

Das Gebäude

Die Räumlichkeiten des IDD wurden neu geschaffen und gingen nicht zu Lasten anderer Einrichtungen der Hochschule. Errichtet wurden sie vermutlich in der Fassade der einstigen großherzoglichen Infanteriekaserne. Zunächst lag der Eingang zum IDD unter dem zweiten Torbogen von der Alexanderstraße aus.

Schon 1957 konnte Prof. Eschenbach das Institut durch einen Vorbau zur Magdalenenstraße erweitern.

Unter Karl R. Scheuter erfolgte 1967 ein weiterer Ausbau des Instituts. Der Eingang zum IDD wurde zur Magdalenenstraße verlegt; es entstand ein neues, großes Treppenhaus, von dem aus Zugang besteht zu den Werkhallen im Erdgeschoss, sowie zu den Seminar-, Labor- und Büroräumen des ersten und zweiten Stockwerks.

Im Jahr 2002 wurde das Gebäude unter Edgar Dörsam grundsaniert. Außerdem wurde die große Maschinenhalle zu einem Inline-Drucklabor umgestaltet und im ersten Stock wurde ein 60 m² großes Klimalabor eingerichtet.

Die Ausbildung

Die erste Vorlesungsreihe „Druckmaschinen“ begann Wolfram Eschenbach mit dem Wintersemester 1953-54. Der Zuspruch unter den Studenten war groß. Innerhalb der Fakultät Maschinenbau wurde daher ein eigener Studienabschluss „Diplom-Ingenieur für Druckmaschinen und Druckverfahren“ geschaffen.

Mit der Hochschulreform in den Jahren 1968-69 änderte der Fachbereich Maschinenbau sein Ausbildungskonzept und konzentrierte sich, mit wenigen Ausnahmen, auf die Ausbildung von Ingenieuren mit dem Abschluss „Allgemeiner Maschinenbau“. In diesem Zuge wurde auch der spezialisierte „Diplom-Ingenieur für Druckmaschinen und Druckverfahren“ aufgegeben. Das IDD wurde zu einem Fachgebiet innerhalb des Fachbereichs Maschinenbau und die Vorlesungen wurden in den Wahlpflichtbereich des allgemeinen Maschinenbaustudiums eingegliedert.

Den Namen „Technische Universität Darmstadt“ erhielt die Hochschule 1997. Mit seiner Lehrtätigkeit ist das IDD auch heute noch in die Ausbildung des allgemeinen Maschinenbaus eingebunden.