Biolabor

Biolabor

Das neu eingerichtete S1-Biolabor vereint einen Zellkultur- und einen Biodruckbereich, wodurch Forschungsarbeiten zum 3D-Biodruck optimal durchgeführt werden können.

Im Zellkulturbereich können verschiedene Zelltypen kultiviert und bearbeitet werden. Dazu sind eine Reihe von gängigen Geräten (Laminar Flow, Inkubator, Inversmikroskop, Autoklav) für die Zellkulturroutine vorhanden. In diesem Bereich werden die Zellen gezüchtet und vorbereitet, bevor sie dann an den Bereich des 3D-Biodrucks weitergegeben werden. Hier werden Zellen in Hydrogele eingebettet um daraus 3D-strukturierte Gewebeproben zu drucken. Dabei stehen dem IDD verschiedene filament- und inkjetbasierte 3D-Biodrucker zur Verfügung, mit denen eine Vielzahl an Hydrogelen und Biomaterialien gleichzeitig verdruckt werden können.

Zellkultur

Zur Sterilisierung von Flüssigkeiten und Festkörpern steht der Laborautoklav Systec VX-65 mit einem Nutzraumvolumen von 65 l zur Verfügung.

Zur Langzeitlagerung von Zellen im Gasdampf von flüssigem Stickstoff bei Temperaturen von ca. -165 °C steht ein Stickstofftank vom Typ Arpege70 von AirLiquide zur Verfügung.

Das Biolabor verfügt über zwei CO2 Inkubatoren von Binder des Typs CB zur Kultivierung der Zellen bei 5% CO2-Anteil und einer Temperatur von 37 °C. Die zwei Inkubatoren ermöglichen es, eine Trennung der Stammkultur sowie der experimentellen Aufbauten zu gewährleisten.

In den zwei biologischen Sicherheitswerkbänken von ThermoScientific, der kleineren Herasafe KS und der größeren Safe 2020 können sterile Arbeiten an der Zellkultur, durchgeführt werden. In der Herasafe KS können außerdem 3D-(Bio)-Drucker unter Sterilbedingungen für Versuche genutzt werden.

Die kleine Schlauchpumpe HP von Medorex erlaubt Untersuchungen im Mikroliterbereich. Zwei unterschiedliche 6-Rollen-Pumpköpfe bieten eine Pumpleistung von 4 – 800 µl/min für die dynamische Zellkultur unter Strömungsbedingungen.

Biodrucker

Das IDD verfügt über mehrere Biodrucker des Typs SuperFill Robo von BlackDrop. Dabei handelt es sich um mikroventilbasierte Biodrucker, die mit zwei heizbaren Mikroventildruckköpfen und einem Extrusionsdruckkopf gleichzeitig drucken können. Die Mikroventildruckköpfe können bis zu 70 °C geheizt werden, die Extrusionsdüse auf 230 °C. Das Druckbett kann zusätzlich beheizt werden.

Auf dem gleichen Prinzip basierend wie die BlackDrop SuperFill Robo steht noch ein auf einer Isel FB2-Maschine basierter Biodrucker bereit, welcher einen weiteren Druckkopf beinhaltet sowie die Möglichkeit bietet, über ein OmniCure 2000 Series UV-Punkthärtungssystem gezielt Hydrogele zu vernetzen. Bei diesem Drucker kann das Druckbett zusätzlich über ein Kältebad auf von – 30 °C auf +200 °C temperiert werden.

Zwei-Photonen-Polymerisation (2PP)

Der Photonic GT2 Professional von Nanoscribe ist ein hochmoderner Zwei-Photonen-Drucker, der Objekte mit einer Auflösung von unter 1 µm in sehr kurzer Zeit drucken kann. Durch die Zwei-Photonen-Polymerisation können äußerst filigrane Objekte für z.B. Anwendungen in der Mikrofluidik und Nanooptik, aber auch für fortgeschrittene Zellkultur oder künstliche Blutgefäße hergestellt werden. Dabei werden in einem Harzvolumen Voxel im Arbeitsbereich eines Objektivs, durch welches Pulse eines Femtosekundenlasers geleitet werden, ausgehärtet. Mittels eines Positioniertischs können Objekte, welche größer als der Arbeitsbereich des Objektivs sind, hergestellt werden. Auf diesem Wege lassen sich auch mehrere Millimeter große Strukturen mit einer Auflösung im Nanometerbereich herstellen.

Mikroskopie und optische Messtechnik

Das inverse Lichtmikroskop Primovert von Zeiss kann zur schnellen Kontrolle der Zellkultur genutzt werden. Die zwei Objektive mit 4- und 10-facher Vergrößerung können im Phasenkontrast ungefärbte Zellen begutachten.

Das Fluoreszenzmikroskop Revolve von Echo eignet sich hervorragend zur genaueren Untersuchung der Zellkultur. Das Besondere hierbei ist, dass es durch einen einfachen Umbau sowohl aufrecht als auch invers eingesetzt werden kann. Es stehen 3 Objektive mit einer Vergrößerung von 4, 10 und 40 im Phasenkontrast zur Verfügung. Das Mikroskop ist außerdem mit Fluoreszenzfiltern für DAPI, FITC und Texas Red ausgestattet.

Mit dem Plattenlesegerät Infinite M Plex von Tecan können biologische und chemische Assays in Mikrotiterplatten (6- 384 Wells) untersucht werden. Das Infinite M Plex ist mit einem Monochromator ausgestattet und kann somit alle Wellenlängen im Bereich von 230 – 1000 nm testen. Als Messmodus kann Absorption, Fluoreszenz oder Lumineszenz gewählt werden.

Zubehör

Das pH-Messgerät pH20 des Herstellers VWR ist ein mobiles Handgerät mit einer pH-Elektrode aus Epoxid. Dieses kann mit Hilfe von 2 Punkten kalibriert werden.

pH-Messbereich: 0,00- 14,00

pH-Auflösung: 0,01

pH-Genauigkeit: ±0,02 pH

Die Waage des Herstellers VWR mit 3-türigem Windschutz kann Gewicht bis 210 g mit einer Genauigkeit von 1 mg bestimmen. Sie besitzt eine automatische Kalibrierung, welche etwa bei veränderter Umgebungstemperatur oder nach Verstreichen einer bestimmten Zeit gestartet wird. Die Waage kann über die serielle Schnittstelle RS232 auch mit einem PC verbunden werden.

Maximale Belastung: 210 g

d: 1mg

Die VMS-C7 Advanced Heizplatte mit Magnetrührer von VWR kann über einen Temperaturfühler exakt die Temperatur einer Flüssigkeit im Bereich von Raumtemperatur bis 500 °C einstellen. In Kombination mit einer Magnetrührfunktion mit einer Drehzahl von 100 – 1500 rpm können Hydrogele und andere Flüssigkeiten vorbereitet werden.

Der Thermoschüttler Thermal Shake Lite von VWR kann in Kombination von Heizen/Kühlen und einer Schüttelbewegung z.B. für die Vorbereitung oder Lagerung von Biotinten in Eppendorf-Gefäßen eingesetzt werden. Der Temperaturbereich umfasst von Raumtemperatur bis 100 °C und der Drehzahlbereich 300 – 1500 1/min.

Die Mikrozentrifuge Centrifuge 5430 von Eppendorf kann durch ihre zwei auswechselbaren Rotoren zum Zentrifugieren kleiner Flüssigkeitsmengen entweder in Eppendorf-Gefäßen oder in Falcon Tubes eingesetzt werden.

Das Ultraschallbad Elmasonic S 10 H kann zur Reinigung von kleineren Proben verwendet werden. Es hat ein Fassungsvermögen von 0,8 l und kann bis zu 60 °C geheizt werden.

Mit dem Kältebad KISS K6 von Huber kann mittels einer Kühlflüssigkeit bis zu -30 °C gekühlt und bis zu 200 °C geheizt werden.

Verschiedene mechanische Eppendorf Research plus Pipetten mit einem Volumen von 2.5 – 1000 µl sind im Biolabor vorhanden.