Informieren Sie sich hier über unsere Gruppe „Printing Fluids and Interfaces“ sowie unsere Technologien, Forschung und Anwendungen.
Druckforschung heißt Transportprozesse von fluiden Stoffen auf Oberflächen sichtbar zu machen, zu verstehen und weiterzuentwickeln. Wir nutzen leistungsfähige optische Messverfahren von der Interferometrie bis zur Hochgeschwindigkeits-Videotechnik, um die Übertragung von Materie zwischen Oberflächen in ihrer komplexen Dynamik lückenlos sichtbar zu machen. Wir modellieren Fluidspaltung, Benetzung und Trocknung und nutzen die Simulation gekoppelter mechanischer, strömungsdynamischer und thermischer Prozesse. Unser Drucklabor verfügt über umfangreiche Einrichtungen zur Charakterisierung von Fluiden und Oberflächen, für die Durchführung und Evaluierung von Druckversuchen. Die Entwicklung und Schaffung von neuartigen Messeinrichtungen und Drucktechnologien ist unsere besondere Kompetenz.
Transportprozesse auf Oberflächen mit Geschwindigkeit genießen bei uns höchste Aufmerksamkeit. Wir untersuchen die Eigendynamik von komplexen Fluiden und ihre Wechselwirkung mit strukturierten Oberflächen und Gasen auf der Zeitskala bis hinunter zu wenigen zehn Mikrosekunden: rasche Benetzung, Strömungseffekte und Phasentrennung in dünnen Flüssigkeitsfilmen und unter extremer Scherung. Fast immer sind dabei ganz unterschiedliche physikalische Vorgänge makroskopischer und mesoskopischer Art miteinander verflochten: Strömungen, molekulare Ordnungsprozesse im Fluid und auf den Oberflächen, Kapillarität in den Strukturdetails, Gasphasen-Effekte, spontane Musterbildung und dynamische Instabilitäten. Im Druckspalt zwischen Formzylinder und Substrat, an der Rakelmaschine, an der Grenzlinie zwischen Gas, Festkörper und Fluid suchen wir gezielt die kritischen Extremstellen auf und machen die Prozesse sichtbar. Und damit auch der Ingenieurin und dem Ingenieur und der Innovation zugänglich.
Die traditionelle Druckerkunst bildet eine gewaltige technologische Schatzkammer, doch ihr empirisches Wesen will wissenschaftlich verstanden werden, um Oberflächen mit Funktionen für Industrie und Gesellschaft der Zukunft auszurüsten.
Oberflächen als Schnittstellen zwischen Mensch und Technik, zwischen realer und digitaler Welt zu gestalten, erfordert eine große Vielfalt an unterschiedlichen Verfahren: für mechanische, chemische, haptische Sensoren, leuchtende und passive Displays realisieren wir Prozesse. Wir nutzen Konzepte der gedruckten Elektronik. Zum Schutz, zur Veredlung und zur Strukturierung von Druckprodukten. Für wasserbasierte Materialien und biologische Systeme entwickeln wir nicht nur die angemessene Drucktechnologie, sondern machen diese Vorgänge auch transparent, nachvollziehbar und für unsere Partner in Industrie und Forschung als Produkt nutzbar.