Nils Lindner, M.Sc.

Der 3D-Biodruck eröffnet ein breites technologisches Anwendungsspektrum und erhält dadurch zunehmendes wissenschaftliches und industrielles Interesse. Im Rahmen der regenerativen Medizin können gezüchtete Organe oder biomimetische Implantate dazu beitragen, den Mangel an Spenderorganen zu überwinden und innovative Implantat-Technologien zu etablieren, Organs-on-Chips (OoC) ermöglichen eine personalisierte sowie tierversuchsfreie Medikamentenentwicklung und kultiviertes Fleisch hat das Potential die Massentierhaltung zu verdrängen. Gegenwärtig stehen den technologischen Entwicklungen auf diesem Gebiet jedoch noch Hürden in Form von hohem manuellem Arbeitsaufwand im Labor, hohen regulatorischen Standards sowie hohen Kosten entgegen, die einen Markteintritt verhindern. Ein logischer Weg zur Überwindung dieser Hürden könnte der vermehrte Einsatz von Automatisierungstechnik und Prozessüberwachung sein.

Als Teil des Fachgebiets „BioMedizinische Drucktechnologie“ forsche ich im Bereich der Automatisierung von 3D-Biodruckprozessen. Dabei wird entlang der Prozesskette sowohl der eigentliche Druckprozess als auch angrenzende Phasen betrachtet. Das umfasst die robotische Bestückung und Manipulation von Substraten für OoC-Anwendungen sowie die kamerabasierte Aus- und Bewertung von Hydrogeltropfen mit Hilfe von Methoden der Künstlichen Intelligenz. Darüber hinaus wird der Einsatz spezifischer Sensoren sowie das Zusammenführen von Sensordaten zur Prozessüberwachung und automatisierten Anpassung der entsprechenden Prozessparameter untersucht.